EIN- UND ABSTECHEN

Ein- und Abstechen sind spanende Bearbeitungen, die dem Fertigungsverfahren "Drehen" zugeordnet werden.

Was bedeutet Ein- und Abstechen und worauf müssen Sie achten?

Durch Einstechen in eine Bohrung erzeugen die Werkzeuge eine Nut, wobei sich die Formen der Schneideinsätze eins zu eins auf die Werkstücke übertragen. Für breitere Nuten kann je nach Bedarf mehrmals radial zugestellt werden – bis die gewünschte Nutbreite erreicht wird. Gühring bietet Schneideinsätze zum Einstechen auch als Vollradiusvariante an. In der Praxis sind solche Einstiche bspw. für das Einsetzen einer Dichtung erforderlich. Beim Stechdrehen wird ein schmales Einstechwerkzeug mit seiner gesamten Schneidenbreite in das Werkstück zugestellt. Stechdrehen kann axial und radial zur Werkstückachse erfolgen. Werkzeuge zum Einstechen bietet Gühring bspw. Mit den Systemen 128 und 305. Unterschiedliche Wendeschneidplatten und Schneideinsätze zum Einstechen finden sich im Gühring-Stechportfolio.

Das Abstechen beschreibt eine besondere Form des Außenradialeinstechens, wodurch das Bauteil durch Stechdrehen von der Stange abgetrennt wird. Dafür bietet Gühring Wendeschneidplatten in zwei unterschiedlichen Geometrien: Wendeschneidplatten mit gerader Hauptschneide und Wendeschneidplatten mit einer schrägen Hauptschneide, die im Fachjargon „Abstechschräge“ genannt wird. Durch die Abstechschräge wird der Abstechbutzen minimiert. In der Regel werden die Bauteile beim Abstechen durch eine Abgreifspindel gehalten. In manchen Bearbeitungsfällen muss aber – maschinen- oder bauteilbedingt – fliegend abgestochen werden. Beim Abstechen empfiehlt es sich, den Vorschub der Werkzeuge zur Werkstückmitte hin zu reduzieren. Dadurch minimiert sich beim Drehen der Druck auf die Schneidkanten. Die geringere Vibration erhöht die Standzeit der Werkzeuge und reduziert die Butzengröße. Werkzeuge zum Abstechen bietet Gühring bspw. mit dem System 222.